Die Marte Meo Methode
Der Name Marte Meo bedeutet „etwas aus eigener Kraft zu erreichen“ und wurde von der Begründerin Maria Aarts (NL) gewählt, um das zentrale
Anliegen ihrer Methode auszudrücken: Menschen sollen Zugang zu ihren eigenen Ressourcen und Fähigkeiten bekommen, um sich aus eigener Kraft weiter
zu entwickeln und um andere in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Wie die Methode entstand
Als Maria Aarts in den 70er Jahren von einer Mutter gefragt wurde, wie sie es schafft, mit
deren autistischen Sohn so gut in Kontakt zu kommen, hätte sie nicht erwartet, dass diese
Frage ihr ganzes Leben verändern würde. Aus einer zunächst einfach aussehenden
Antwortsuche wurde eine bis heute andauernde Beobachtung zwischenmenschlicher
Interaktion und deren Auswirkungen auf die Entwicklung und Beziehung der beteiligten
Personen. Sie erkannte, worauf es im zwischenmenschlichen Kontakt ankommt und wie man
gezielt die Entwicklung grundlegender sozialer und personaler Fähigkeiten wie Sprache,
Kooperationsfähigkeiten, Empathie, Selbstvertrauen usw. unterstützen kann. Sie vermittelt
diese Erkenntnisse mithilfe von Videoclips, da sie erkannte, dass die „Kraft der Bilder“ die
Information nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar macht und so beim Betrachter
eigene Kräfte zur Weiterentwicklung aktiviert werden.
Grundlage der Methode
Grundlage der Methode ist das „intuitive entwicklungsunterstützende Elternverhalten“, das
Maria Aarts detailliert beobachtet hat. Sie hat das Interaktionsverhalten von gut
entwickelten Familien analysiert und gesehen, dass einige Verhaltenselemente von zentraler
Bedeutung sind. Diese Verhaltenselemente befriedigen psychosoziale Grundbedürfnisse und
sind somit unabdingbar für eine gesunde Entwicklung und für eine gelingende
Kommunikation.
Diese Basiselemente sind:
Wahrnehmen – Bestätigen – Benennen – Abwechseln – Folgen und positiv Leiten
Darüber hinaus werden nonverbale Kommunikationselemente (Blickkontakt, gute Gesichter, Lächeln) bewusst gemacht, die grundlegend für eine gelingende
Kommunikation sind und somit Entwicklung und Beziehungen positiv beeinflussen.
Wie wird mit der Methode gearbeitet
Es werden Videofilme von familiären oder beruflichen Alltagssituationen angefertigt. Anhand der Filme kann der Entwicklungsstand des Kindes oder der
betreuten Person differenziert diagnostiziert werden. Entwicklungs- und Kommunikationsbedürfnisse werden sichtbar. Die Marte Meo Fachkraft zeigt, welche
Verhaltenselemente die Entwicklung unterstützen können, beziehungsweise welche Elemente dazu beitragen, dass die betreute Person wieder Zugang zu
noch vorhandenen Ressourcen findet. In Folgefilmen kann gesehen werden was erreicht wurde, und es können weitere Schritte gegangen werden.
Die Methode wird inzwischen in über 35 Ländern in vielfältige soziale Praxisfelder integriert: Familienarbeit, Erziehungsberatung, Frühe Hilfen, Schulen,
Kindergärten und Kitas, ambulante und stationäre Jugendhilfe, Alten- und Krankenpflege, Psychiatrie, Behindertenhilfe und Paarberatung etc..
Petra Haas und Maria Aarts